DFR Ortsring Siegen

Lieselotte Naumann –
50 Jahre Mitglied
im Siegener Ortsring des Deutschen Frauenrings

Dankbar erinnern sich die DFR-Mitglieder im Siegener Ortsring in ihrer Mitgliederversammlung im April 2017 an ihre langjährige Vorsitzende, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Mitglieds-Jubiläum begehen kann.

Von 1973 bis 1995, also 23 Jahre lang, leitete Frau Naumann überaus engagiert und erfolgreich den DFR Ortsring Siegen. Neben dem Hauptziel, die Mitglieder zu politisch interessierten, versierten und stets informierten Frauen fortzubilden, galt Frau Naumanns Interesse – über die Gestaltung eines anspruchsvollen Bildungsprogramms vor Ort hinaus – besonders dem deutsch-französische Austausch mit der Gruppe „Femmes pour l’Europe“ in Angers und der Kooperation mit Frauen in Siegens Partnerschaft Plauen.

Mit hoher Motivation ließ Frau Naumann die DFR-Mitglieder am politischen Geschehen teilhaben, sei es in Form von Vorträgen, Diskussionsrunden oder durch Exkursionen zu den verschiedenen politischen Institutionen in Bonn, Düsseldorf, oder Brüssel. Zu den Vorträgen lud sie kompetente Referenten zu bundes-, landes- und kommunalpolitischen Themen ein und erarbeitete Stellungnahmen zu aktuellen Themen, die dann in die öffentliche Diskussion eingebracht wurden.

Besonders beliebt waren in der Zeit von Frau Naumanns Präsidentschaft die mehrtägigen Exkursionen zu zahlreichen europäischen kulturell bedeutsamen Zielen. Auch hier lag der Schwerpunkt auf Information und Erkenntnisgewinn.
Von 1980 – 1986 übernahm Frau Naumann zusätzlich zur Leitung des Ortsrings den Vorsitz im Landesverband Rheinland im DFR. Im Ortsring gelang es ihr, die Mitgliederzahl zu verdoppeln.
Ihre erfolgreiche Tätigkeit für den Deutschen Frauenring wurde am Ende ihrer Amtszeit angemessen gewürdigt, indem sie den Kristalltaler des DFR erhielt und das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland von Herrn Landrat Nienhagen überreicht bekam.

Nachdem Frau Naumann in ihrer Amtszeit die Messlatte für erfolgreiche Leitung des Ortsrings sehr hoch gelegt hatte, fand sich zunächst niemand, der sich in der Lage sah, das Amt mit dem gleichen hohen Einsatz auszuüben wie die bisherige Vorsitzende. So bildete sich ein Teamvorstand, der in wechselnder Besetzung das Amt bis heute ausführt und auf den Grundlagen aufbauen kann, die von Frau Naumann erfolgreich erarbeitet wurden. Mit der zurückliegenden Amtszeit von Lieselotte Naumann verbinden die älteren Mitglieder im DFR Ortsring Siegen vielseitige und dankbare Erinnerungen.

Am Dienstag, dem 13.09.2016 war Herr Ulf Richter, der neue Kanzler der Universität Siegen, zu Gast beim Deutschen Frauenring in Siegen. Sein Vortrag „Aktuelle und zukünftige Entwicklung der Uni Siegen“ gab Einblick in die Veränderungen in der Siegener Hochschullandschaft und begeisterte seine Zuhörerinnen mit seinen interessanten und lebendigen Ausführungen.
Die Vorsitzende des DFR-Ortsrings Siegen, Gabriele Fleschenberg, dankte dem Referenten herzlich für seinen Vortrag und sein Kommen.

Auf Einladung des Deutschen Frauenrings / Ortsring Siegen war kürzlich die ZDF-Filmemacherin Crissy Hemming im Haus der Wirtschaft Siegen zu Gast, um eine preisgekrönte Filmdokumentation über die Sanierung der Wiesbadener Nerostraße zu präsentieren.
In ihren einleitenden Worten berichtete die Filmemacherin über die Entstehung dieser beeindruckenden Langzeitdokumentation, in der sie in den 70er Jahren von ihrem Studio in der Nerostraße aus kurze Filmsequenzen drehte, in der sie die Bewohner der sanierungsbedürftigen Häuser zu Wort kommen ließ, um die Konsequenzen der Sanierung aus der Perspektive dieser Mieter zu schildern. In dem Viertel mit gelebter Nachbarschaft rücken die Bagger an und es wird einiges an wertvoller Bausubstanz zerstört. Supermarktketten machen sich breit und viele müssen das „Bergkirchengebiet“ verlassen, weil sie sich die neuen teuren Wohnungen nicht leisten können. Trotzdem halten die „Nerosträßler“ zusammen und versuchen mit allen Mitteln zu bleiben, was jedoch nicht allen gelingt.
Der Film ist ein anschauliches Dokument der „Sanierungswut“ der 70er Jahre und konkretisiert die Zeitumstände sehr realistisch. Er kommt ohne Kommentar aus und lässt die Betroffenen authentisch zu Wort kommen. Dies führte dazu, dass der Film 1981 den Kritikerpreis „Beste Dokumentation des Jahres 1981“ erhielt. Auch zum jetzigen Zeitpunkt berührt der Film eine aktuelle Thematik, da „Luxus-Sanierungen“ sich in vielen Großstädten als problematisch erweisen.
Die Vorsitzende des DFR-Ortsrings Siegen, Gabriele Fleschenberg, dankte der Regisseurin Crissy Hemming im Namen aller Anwesenden für die gelungene Filmpräsentation. Eine Fortsetzung des Films, die zehn Jahre später gedreht wurde, soll eventuell zu einem späteren Zeitpunkt gezeigt werden.

Text von Ilona Schule verfasst und in der Siegener Zeitung veröffentlicht.