Wer ist bei mir, wenn ich alt bin? (Foto: sabinevanerp/Pixabay)

Alter und Pflege

Das Bild vom Alter hat sich geändert. Selbstbewusster und unabhängiger als je zuvor gestalten Senior*innen ihren Lebensabend

Aus der Prämisse „Selbstbestimmt zu leben bis ins hohe Alter“ leiten sich unterschiedlichste Wünsche zur Wohnsituation, zur Teilhabe am Leben, sowie zu Hilfe- und Pflegeleistungen ab. Rund um die Bedürfnisse und Wohnwünsche älterer Menschen entwickelt sich seit Jahren ein profitabler wachsender Wirtschaftsmarkt. Die Orientierung zwischen den Angeboten gemeinnütziger und privater Anbieter überfordert nicht nur alte Menschen, sondern oft auch ihre Angehörigen.

Dabei übernehmen Frauen einen Großteil der Sorgearbeit – sowohl innerhalb von Familien (2019 BMFSFJ) als auch in der professionellen Pflege (knapp 84%, 2019 Bundesagentur für Arbeit). Auch im Alter fangen Frauen früher als Männer mit Fürsorgearbeit wie der Betreuung von Enkelkindern an. Dieser Gender Care Gap führt dazu, dass Frauen eher ihre Erwerbsarbeit reduzieren oder aufgeben, um Angehörige zu pflegen – was wiederum ihre eigenen Rentenansprüche vermindert und das Risiko von finanzieller Abhängigkeit oder Altersarmut erhöht.

Altersarmut

2018 betrug die Durchschnittsrente in Deutschland 906 Euro pro Monat (2019 Deutsche Rentenversicherung). Allerdings erhielten Männer durchschnittlich 1.146 Euro, Frauen nur 711 Euro – fast 40 Prozent weniger! Damit leiden Frauen in Deutschland unter der größten geschlechtsbasierten Rentenlücke (Gender Pension Gap) aller OECD-Länder (2019 OECD). Jeder fünfte Mensch über 80 Jahren in Deutschland ist von Armut betroffen (2021 BMFSFJ).

Lesen Sie hierzu auch die Publikation zu unserem Bundesfachseminar 2016 „Altersarmut heute – wie verhindern wir sie morgen?“

Der DFR setzt sich ein für

  • das Ermöglichen von Teilhabe am Leben durch zentrumsnahe, barrierefreie Wohnangebote
  • innovative Unterstützungsangebote, die Kommunikation und Bewegungsabläufe älterer Menschen ermöglichen
  • den Erhalt der Individualität und Selbständigkeit von Bewohner*innen in Senioren- und Pflegeeinrichtungen
  • eine angemessene Bezahlung und stark verbesserte Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen sowie Freistellungsmöglichkeiten für pflegende Arbeitnehmer*innen in allen anderen Berufen
  • ein gemeinwohlorientiertes statt profitorientiertes Pflegesystem!

Weiterführende Informationen zu den Themen Pflege und Alter finden Sie in unseren Publikationen der Grünen Reihe hier. Außerdem empfehlenswert sind die Befunde des Deutschen Alterssurveys (DEAS), einer vom Familienministerium geförderten Befragung, die seit 1996 Menschen beim Älterwerden begleitet.

Deutschen Frauenring e.V.
Einladung und Programm

Sie sind herzlich eingeladen…

… zu unserem diesjährigen digitalen Bundesfachseminar „Mind the Gap! – Finanzielle Gleichstellung selbstgemacht?“ am Samstag, 10. Oktober 2020.

(Erst) seit 1958 dürfen Frauen in der Bundesrepublik ihre Finanzen in der Ehe selbst verwalten. Daraufhin folgten zwar weitere Meilensteine wie die Möglichkeit zur eigenständigen Eröffnung eines Bankkontos und schließlich die volle Geschäftsfähigkeit für verheiratete Frauen im Jahr 1969. Im Jahr 2020 klafft dennoch weiterhin eine große finanzielle Lücke zwischen den Geschlechtern – trotz vermeintlicher Gleichberechtigung! So verfügen viele Frauen über keine eigenen Ersparnisse und das Thema eigener Geldanlagemöglichkeiten wird von Frauen häufig gemieden, sodass fehlendes Wissen und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten einer selbstbestimmten Finanzplanung im Wege stehen. Die Lücke geht also weit über den Gender Pay Gap hinaus und manifestiert sich im persönlichen Umgang mit den vorhandenen finanziellen Ressourcen. Gravierend verstärkt werden diese Unterschiede durch gesellschaftliche Faktoren wie die weiterhin bestehenden finanziellen Risiken für Frauen im geltenden Familien-, Steuer- und Sozialrecht. Diese Diskrepanz verhindert nicht nur eine tatsächliche (finanzielle) Gleichstellung aller Geschlechter, sondern ist vielmehr auch das Fundament für Abhängigkeit und spätere Altersarmut.

Ausgehend von den mahnenden Worten der polnischen Soziologin Beata Kowalska „Es wird keine Freiheit geben, solange die wirtschaftlichen Unterschiede zu groß sind!“, möchte sich der Deutsche Frauenring e. V. in seinem digitalen Bundesfachseminar am 10. Oktober 2020 dem Thema der finanziellen Gleichstellung aller Geschlechter widmen und dabei sowohl die gesellschaftliche als auch die individuelle Ebene in den Blick nehmen. So sollen zum einen Reflexionsmöglichkeiten durch fachliche Expertise um z.B. Grundrente und ähnliche Forderungen geschaffen und zum anderen konkrete individuelle Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

Nach einer Bestandsaufnahme der finanziellen Absicherung vieler Frauen zusammen mit Elke Ferner, werden zunächst die gesellschaftlichen Faktoren beleuchtet, die eine tatsächliche finanzielle Gleichstellung verhindern. Dafür wird die rechtliche Situation von Frauen und insbesondere die Aspekte, die nach wie vor dazu beitragen, dass Frauen finanziell benachteiligt sind, in den Blick genommen werden. Die Rechtsanwältin Lucy Chebout spricht dafür über das Familienrecht (mit seinen Bezügen zum Steuer- und Erbrecht). Ziel ist es auch, erste Hinweise für einen adäquaten individuellen Umgang mit diesen Benachteiligungen zu erarbeiten.

Im zweiten Teil vermittelt Margarethe Honisch Basiswissen rund um das Thema Investieren und bietet einen Einstieg in die vielfältigen Optionen der individuellen Altersvorsorge mit Schwerpunkt auf ETFs und Aktien, um den Weg für eine eigene selbstbestimmte Finanzplanung zu eröffnen.

Die Abschlussdiskussion führt die verschiedenen Impulse und Informationen zusammen und reflektiert sie mit Blick auf die gesellschaftliche Herausforderung und individuelle Handlungsfähigkeit auf dem Weg zur tatsächlichen Gleichstellung.

Der DFR ist anerkannter Bildungsträger der Bundeszentrale für politische Bildung.

Format
Aufgrund der aktuellen Situation findet das Bundesfachseminar des DFR dieses Jahr online statt. Die Online-Veranstaltung wird mit dem Programm Zoom stattfinden und ist über einen Link zu erreichen. Für die Teilnahme benötigen Sie einen Computer, Tablet oder Mobiltelefon mit Mikrofon und Kamera. Weitere Informationen zur Handhabung von Zoom finden Sie hier.

Um eine möglichst einfache Durchführung zu gewährleisten und technische Probleme aus dem Weg zu räumen, wird es am Tag vor dem Seminar die Möglichkeit geben, sich probeweise in den Online-Konferenzraum einzuloggen und Fragen zur Bedienung zu stellen.

Die Teilnehmendenzahl ist auf maximal 70 Personen begrenzt.

Kosten
Die Teilnahme am digitalen Bundesfachseminar ist kostenlos.

Anmeldung
Eine Anmeldung ist bis zum 4.10.2020 per E-Mail unter Angabe des vollständigen Namens (Vorname und Nachname) sowie der Postadresse an anmeldung@d-fr.de möglich. Diese Daten sind für eine erfolgreiche Anmeldung zwingend erforderlich.

Nach Ablauf der Anmeldefrist werden wir Ihnen per E-Mail konkrete Informationen zur Durchführung des Seminars selbst und der Probe am Vortag zusenden. Den Zugangslink für die Veranstaltung selbst erhalten Sie spätestens 24h vor Beginn des Seminars.

Datenschutz
Mit Ihrer verbindlichen Anmeldung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre personenbezogenen Daten zur Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung und Dokumentation dieser Veranstaltung elektronisch gespeichert und verwendet werden. Sie können der Nutzung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Bitte beachten Sie auch die ausführlichen Hinweise auf der letzten Seite.
Für die Verwendung der Software Zoom übernimmt der Deutsche Frauenring e.V. keine Haftung. Die geltenden Datenschutzrichtlinien von Zoom finden Sie hier.

Einladung und Programm als Pdf

Programm

9.45 – 10.00 Uhr   Check-in
10.00 – 10.30 Uhr  Begrüßung und Einführung durch den DFR e.V.
10.30 – 11.30 Uhr   Einführungsvortrag und Diskussion – Elke Ferner. Von der Zuverdienerin zur finanziellen Eigenständigkeit
11.30 – 11.45 Uhr    Pause
11.45 – 13.30 Uhr   Vortrag und Diskussion – Lucy Chebout. Finanzielle Gleichstellung im Recht?
13.30 – 14.00 Uhr  Pause
14.00 – 15.45 Uhr  Vortrag und Diskussion – Margarethe Honisch. Altersvorsorge und Vermögensaufbau leicht gemacht
15.45 – 16.00 Uhr  Pause
16.00 – 17.00 Uhr  Gemeinsame Abschlussdiskussion

Das Programm als Pdf

Allgemeine Hinweise zur Teilnahme an Veranstaltungen des Deutschen Frauenrings e.V.

1. Zweck und Datenkategorien

Zur Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung und Dokumentation von Veranstaltungen können personenbezogene Daten erhoben werden, die der Erfüllung des vorrangigen Zwecks von Deutscher Frauenring e.V. (DFR). Diese Daten umfassen:
• Stammdaten (Name, Vorname)
• Kontaktdaten (Postadressen, E-Mail)
• Veranstaltungsinformationen
• Kontaktaufnahmen seitens des DFR
• Rechtsgrundlage der Datenspeicherung
• Bild- und Videoaufnahmen von Veranstaltungen

2. Rechtsgrundlage

Zum Zwecke der Vorbereitung und Durchführung einer Veranstaltung sowie deren Dokumentation werden die o.g. Daten aufgrund der verbindlichen Anmeldung (Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO) verarbeitet.
Zur Unterstützung unserer Bildungsarbeit und unserer Öffentlichkeitsarbeit werden Bild- und Videoaufnahmen auf Grundlage unseres berechtigten Interesses (Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO) gespeichert und teilweise veröffentlicht. Veröffentlichte Bild- und Videoaufnahmen sind weltweit zugänglich.

3. Speicherdauer

Veranstaltungsteilnehmer/innen stimmen einer Kontaktaufnahme und Datenspeicherung für die Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung und Dokumentation der Veranstaltung zu. Sollten keine weiteren Kontakte zum DFR bestehen, werden die personenbezogenen Daten nach 36 Monaten mit einer angemessenen Bearbeitungsfrist innerhalb von bis zu 3 Monaten und im Einzelfall nach Prüfung aus der Datenbank gelöscht.
Zur Dokumentation gegenüber Mittelgebern und entsprechend der gesetzlichen Vorgaben werden Veranstaltungsunterlagen mindestens 10 Jahre aufbewahrt.
Fotografische Dokumentationen und Videoaufzeichnungen von Veranstaltungen unterliegen keiner Aufbewahrungsfrist und werden auf unseren Webseiten und Social-Media-Auftritten veröffentlicht.

4. Ihre Rechte

Sie haben das Recht auf Auskunft zu vorstehend genannten Datenkategorien sowie auf deren Berichtigung.
Zum Zweck der Nachbereitung von Veranstaltungen können Sie der Verarbeitung der Daten jederzeit widersprechen.
Bei Foto- und Videoaufnahmen, bei denen der Fokus auf einzelnen Personen liegt, haben Sie jederzeit das Recht und die Möglichkeit, die von uns beauftragten ober akkreditierten Personen und Dienstleister (beispielsweise durch einen Ansteck-Button, den Sie während der Veranstaltung erhalten können) darauf hinzuweisen, dass Sie nicht aufgenommen werden wollen. Sollte dies nicht möglich sein oder nicht beachtet werden, werden wir bei entsprechender Nachricht nachträglich eine Veröffentlichung durch uns und unsere Dienstleister unterbinden, soweit es im Rahmen unserer Einflussmöglichkeiten liegt.