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Foto: Ernesto Eslava /Pixabay

Frauenringsfrau

Jährlich ehrt der Deutsche Frauenring e. V. mit der Auszeichnung zur Frauenringsfrau eine Frau*, die sich durch ihren Einsatz im Bereich feministischer Arbeit besonders verdient macht. Somit will der DFR auf Wegbereiterinnen der Gleichstellung aufmerksam machen, denn das Erreichte ist nicht selbstverständlich.

Mit dem Titel Frauenringsfrau werden Frauen* geehrt, die sich für die Gleichstellung einsetzen.

Aus praktischen Gründen strebt der DFR an, diese Frau/en* am Jahresbeginn zu ernennen und ganzjährig als geehrte Frauen* in den Fokus des Themas ihrer gesellschaftspolitischen Aktivität zu stellen. Der DFR verfolgt damit seine in der Satzung festgehaltenen Ziele, die Gleichstellung von Männern* und Frauen* laut GG Art. 3 , Abs. 2 und 3 sowie gemäß UN CEDAW in allen Bereichen des Lebens de facto durchzusetzen.

Die Frauenringsfrauen des Jahres

2024 – Teresa Bücker

Der Deutsche Frauenring e.V. ernennt Teresa Bücker als Frauenringsfrau 2024. Mit der Auszeichnung zur Frauenringsfrau 2024 wird Teresa Bückers langjährige Tätigkeit als Autorin, Journalistin und Moderatorin gewürdigt, die von einem unverwechselbaren Blick für feministische Gestaltungsmöglichkeiten und dem Willen zur Veränderung geprägt ist. In ihrem Sachbuch „Alle_Zeit – Eine Frage von Macht und Freiheit“ beschäftigt sie sich mit der Frage der gesellschaftlichen und individuellen Zeitgerechtigkeit. Sie zeigt, dass Zeit nicht allen Mitgliedern der Gesellschaft (insbesondere Frauen*, die Care-Arbeit leisten) gleichermaßen zur Verfügung steht. Sie entwickelt konkrete Vorschläge für eine neue Sichtweise auf und den Umgang mit Zeit. Zeitgerechtigkeit betrifft alle in unserer Gesellschaft und ist ein zentrale Grundlage für eine gerechte und inklusive Gesellschaft!

2023 – Düzen Tekkal

Der Deutsche Frauenring ernennt die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal zur Frauenringsfrau 2023. Sie arbeitet als Journalistin, Kriegsberichterstatterin und Filmemacherin, ist Advokatin der jesidischen Gemeinschaft und Mitbegründerin des gemeinnützigen Vereins für humanitäre Hilfe HÁWAR.help. Mit HÁWAR.help setzt sich Tekkal seit 2015 für die Sicherheit und Rechte verfolgter, diskriminierter und marginalisierter Personen ein, so zuletzt im Rahmen der Freiheitsbewegung im Iran. Zudem ist sie Gründerin und Geschäftsführerin der GermanDream gGmbH, die sich für das Empowerment junger Menschen in Deutschland unabhängig von ihrer Herkunft einsetzt.

Die Nominierung zur Frauenringsfrau würdigt Düzen Tekkals langjährige Arbeit für soziale Gerechtigkeit und ihren Einsatz gegen Diskriminierung in Deutschland und auf internationaler Ebene.

2022 – Prof. Dr. Maja Göpel

Der Deutsche Frauenring ernennt Frau Prof. Dr. Maja Göpel zur Frauenringsfrau 2022. Maja Göpel ist Politökonomin, Transformationsforscherin, Nachhaltigkeits- und Gesellschaftswissenschaftlerin. Nach ihrer Promotion in politischer Ökonomie arbeitete sie unter anderem im World Future Council, im Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und im Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen der Bundesregierung. Seit 2019 ist sie Honorarprofessorin an der Leuphana Universität Lüneburg.

Mit der Ernennung zur Frauenringsfrau würdigt der Deutsche Frauenring die langjährige und erfolgreiche Arbeit von Prof. Dr. Göpel an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Prof. Dr. Göpel verbindet Umweltthemen mit sozialer Gerechtigkeit und Teilhabe an gesellschaftlicher Entwicklung. Als Mitbegründerin der Klimaschutzinitiative Scientists for Future und in ihrem Engagement bei verschiedenen Nichtregierungsorganisationen verbindet sie Theorie und Praxis. Als Autorin versteht sie es, komplexe transdisziplinäre Sachverhalte eingängig zu erläutern und neue Denkweisen aufzuzeigen. Ihr Bestseller „Unsere Welt neu denken“ aus dem Jahr 2020 wurde in sechs Sprachen übersetzt.

2021 – Dr. phil. Natasha A. Kelly

Der Deutsche Frauenring hat Dr. phil. Natasha A. Kelly zur Frauenringsfrau 2021 ernannt. Natasha A. Kelly ist promovierte Kommunikationswissenschaftlerin und Soziologin mit den Forschungsschwerpunkten (Post-) Kolonialismus und Feminismus. Die in London geborene und in Deutschland sozialisierte Autorin, Kuratorin und Dozentin hat an zahlreichen Hochschulen in Deutschland und Österreich u. a. zum Thema Intersektionalität gelehrt und geforscht. 2018 erschien ihr preisgekrönter Film „Millis Erwachen“. Sie veröffentlichte unter anderem die Bücher „Schwarzer Feminismus. Grundlagentexte“ und „Afrokultur“. Im April 2021 kommt ihr neues Buch „Rassismus. Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen“ als Antwort auf die Bewegung Black Lives Matter 2020 heraus.

Mit der Ernennung zur Frauenringsfrau würdigt der Deutsche Frauenring die Verdienste von Dr. Kelly für die Sichtbarmachung von Schwarzen Frauen und Schwarzem Feminismus sowie der Bedeutung von Schwarzen Frauen und Persons of Color für die feministische Bewegung und Debatte insbesondere mit Blick auf Intersektionalität und die Auseinandersetzung mit Rassismus. Ziel der Ehrung von Dr. Kelly ist die Anerkennung ihrer feministischen Leistungen und die Unterstützung ihres Engagements.

Infoblatt Frauenringsfrau 2021 Dr. phil. Natasha A. Kelly

2019  und 2020 – Kristina Hänel

Der Deutsche Frauengring ehrt die Ärztin Kristina Hänel für ihr Engagement für das Recht auf Gesundheit und Selbstbestimmung der Frau. Kristina Hänel wurde bekannt durch ihre Verurteilung 2017 zu einer Geldstrafe, weil sie auf ihrer Website darüber informierte, dass sie Schwangerschaftsabbrüche vornimmt. Frau Hänel hat mit ihrem Fall eine breite Öffentlichkeit erreicht und die Debatte um den umstrittenen Paragraphen 219a StGB belebt. Der Deutsche Frauenring e.V. unterstützt Frau Hänel in ihrem Engagement und fordert die Abschaffung des § 219a, da dieser eine öffentliche Information durch Ärzt*innen zum Schwangerschaftsabbruch für Frauen behindert.

2018 – Prof. Dr. Silke Ruth Laskowski und Christa Weigl-Schneider

Der Deutsche Frauenring ehrt beide Frauen für ihr entschiedenes, durch viel Expertise und Ausdauer geprägtes Engagement. Über den Klageweg haben sie die grund- und menschenrechtlich längst überfällige paritätische Vertretung von Frauen in deutschen Parlamenten in die Hand genommen. Die Popularklage zur geschlechterparitätischen Ausgestaltung des Wahlvorschlagrechts in Bayern reichten Prof. Laskowski und RA Weigl-Schneider 2016 ein. Am 26. März 2018 wies der Bayerische Verfassungsgerichtshof diese Klage ab. Gegen diese Entscheidung wurde am 3. Mai Beschwerde zum Bundesverfassungsgericht eingelegt. Auch wenn der Klageweg langwierig ist, wurde schon jetzt eine breite gesellschaftliche Debatte angeregt.
Ortsringe, die zum Thema eine Veranstaltung planen, finden Informationen auf der Website aktionsbuendnis-parite.de

2017 – Brigitte Paetow

Die Dipl.-Chemikerin aus Mecklenburg-Vorpommern (geb. 1939) engagiert sich seit vielen Jahren in der Seniorinnen-Politik, gegen Altersarmut und für die gesellschaftliche Teilhabe alter und behinderter Menschen.
Faltblatt über Brigitte Paetow · PDF

2016 – Prof. Margarete von Wrangell

Die Agrikulturchemikerin (geb. 1877 in Moskau) war die erste ordentliche Professorin (1923) an einer deutschen Hochschule. Ihre Grundlagenforschung ermöglichte die Entwicklung moderner Düngemethoden.

2015 – Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann

Anita Augsburg (geb. 1857) war die erste  promovierte deutsche Juristin und gemeinsam mit ihrer Lebens- und Arbeitsgefährtin, der Frauenrechtlerin und Publizistin Lida Gustava Heymann (geb. 1868) Gründerin des radikal-feministischen „Verband fortschrittlicher Frauenvereine“. Augspurg und Heymann initiierten 1915 den 1. internationalen Frauenfriedenskongress in Den Haag.
Porträt Augspurg/Heymann · PDF

2014 – Elisabeth Schwarzhaupt

Die 1901 geborene Juristin war die erste deutsche Bundesministerin für Gesundheitswesen (1961-1966), die erste Frau, der das Großkreuz des Bundesverdienstkreuzes verliehen wurde (1965) und die erste Vorsitzende des Deutschen Frauenrats (1970-1972)
Porträt Elisabeth Schwarzhaupt · PDF

2013 – Die Mütter des Grundgesetzes: Friederike Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel

Ihnen ist zu verdanken, dass die einfache, aber klare Formulierung „Frauen und Männer sind gleichberechtigt“ (Art. 3 Abs. 2 GG) ins Grundgesetz aufgenommen wurde.
Informationsschrift · PDF

2012 – Marie Stritt

Die ausgebildete Schauspielerin (geb. 1855) gilt als Wegbereiterin der deutschen Frauenbewegung. Als Präsidentin der Bundes Deutscher Frauenvereine trat sie u.a. kompromisslos für die Abschaffung des §218 ein.
Porträt Marie Stritt · PDF